„Die Kaffeehäuser sind ein Ort, an dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht.“ So lautete die Beschreibung seitens der UNESCO-Kommission. 2011 wurde die traditionelle Wiener Kaffeehauskultur in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Begeben auch Sie sich auf eine Zeitreise in Wiens schönste und traditionellste Kaffeehäuser!
Die Kaffeemaschine pfaucht, die Kaffeemühle rattert, der Parkettboden knarrt. Ich nehme am Marmortischchen in der Fensternische Platz, der Herr Ober schenkt mir einen Blick und wenige Minuten später steht eine Melange vor mir.
Am Nebentisch blättert ein älterer Herr in seiner Zeitung, aus dem Nebenraum hört man das Klackern von Billardkugeln. Es wirkt als sei im Wiener Kaffeehaus die Zeit stehen geblieben.
Jeder Wiener und jeder Wienbesucher hat sein Lieblingskaffeehaus. Journalisten geben sich im Café Landtmann an der Ringstraße die Klinke in die Hand, denn im Landtmannsaal finden oftmals Pressekonferenzen statt.


Dem Café Frauenhuber in der Himmelpfortgasse wird hingegen nachgesagt, es sei das älteste Café-Restaurant in Wien. Schon Mozart und Beethoven spielten hier im 18. Jahrhundert groß auf!
Das Café Hawelka ist für die legendären Powidl-Buchteln bekannt, die nur spät am Abend gebacken und serviert werden. Viele Bilder an den Wänden sind übrigens Originale und man munkelt, dass die Künstler in den 1960er und 1970er Jahren damit ihre Zeche bezahlten.

Bereits um die Jahrhundertwende, also einige Jahrzehnte früher, gaben sich die Schriftsteller im Griensteidl am Michaelerplatz und im Café Central in der Herrengasse ein Stell-dich-ein. Bücher, Kolumnen und Theaterstücke entstanden auf den kleinen marmornen Kaffeehaustischen.
Peter Altenberg gab sogar das Café Central als seine Wohnadresse an. Als Erinnerung an den Kaffeehausliteraten schuf man eine Pappmachéfigur, die im Eingangsbereich über die vielen Touristen wacht.

Doch nicht nur die Innenstadt beherbergt Kaffeehäuser mit Tradition, auch die Außenbezirke mit dem Café Sperl im sechsten Gemeindebezirk und das Café Goldegg unweit des Belvedere im Vierten servieren die berühmten Kaffeehausspezialitäten wie Einspänner und Pharisäer.
Die Kaffeehauskette Aida exportiert die Wiener Kaffeehauskultur sogar ins Ausland, Filialen gibt es mittlerweile in Kroatien, Saudi-Arabien und Kasachstan.
Alfred Polgar schrieb einmal: „Kaffeehausbesucher sind Menschen, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“ Das stimmt irgendwie. Ich blicke in den Raum des Kaffeehauses, tippe die letzten Zeilen dieses Beitrags in die Tasten, schließe den Laptop und rufe: „Herr Ober, noch eine Melange, bitte!“
Tolle Wiener Kaffeehäuser
Café Landtmann
Universitätsring 4, 1010 Wien
Café Frauenhuber
Himmelpfortgasse 6, 1010 Wien
Café Hawelka
Dorotheergasse 6, 1010 Wien
Tolle Wiener Kaffeehäuser
Café Central
Ecke Herrengasse/Strauchgasse, 1010 Wien
Café Sperl
Gumpendorferstraße 11, 1060 Wien
Café Goldegg
Argentinierstraße 49, 1040 Wien
Übernachten im JUFA Hotel
Modern ausgestattet und mit guter Verkehrsanbindung liegt das JUFA Hotel Wien City*** im Stadtteil Simmering. Viele Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel der Wiener Stephansdom, sind in nur wenigen Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Hier lässt sich ein gemütlicher Städtetrip also entspannt genießen.