Ganz besonders ursprüngliche Landschaften und Wälder erwarten wandernde Familien im Nationalpark Kalkalpen. Das größte geschlossene Waldgebiet der nördlichen Kalkalpen weist eine deutlich über dem österreichischen Durchschnitt liegende Naturnähe auf. Bei geführten Ranger Touren erleben Kinder und Eltern ihr “wildes Wunder”: seltene Pflanzen, Wildtierbeobachtung und das Weltnaturerbe "Alte Buchenwälder" stehen auf dem Programm. Im Gesäuse reichen sich Nationalpark und Naturpark die Hand. Auch hier trifft man auf eine streng geschützte und unberührte Wildnis, die in Europa kaum noch zu finden ist. Lassen Sie sich diese eindrücklichen Familienerlebnisse nicht entgehen!

Wassererlebniswelt in der Dr. Vogelsang-Klamm
In der längsten begehbaren Klamm Oberösterreichs wartet ein imposantes Naturschauspiel. Die wildromantische Felsenschlucht, die gar einen Doktortitel ihr Eigen nennen darf, präsentiert stürzende Wasser über 500 Stein- und Holzstufen. Vom Kleinkind bis zu Oma und Opa sind hier alle Schluchten-Fans richtig.
Die Klamm selber erstreckt sich über eine Länge von 1,5 km. Wer aber mit gehfreudigen Kids unterwegs ist, kann noch die 3-Hüttenwanderung (E 601 via alpina) zurück nach Spital am Pyhrn dranhängen. Der eindeutige kulinarische Vorteil dabei: In der Bosruckhütte, im Rohrauerhaus oder spätestens auf der Hofalm füllt man seine Tanks mit hochwertiger Hausmannskost wieder auf.

Seele baumeln lassen: Pyhrn-Priel & Wurzeralm
Eine gemütliche und einfache Wanderung ist die 3 km lange Tour Schweizersberg – Teichlbrücke Pichl in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel im Toten Gebirge. Über Feldwege und durch Wälder erreicht man in nur eineinhalb Stunden und 146 Höhenmetern von Roßleithen aus die Teichlbrücke. Tipp: In Roßleithen gibt es einige Pferdehöfe und auf ausgewiesenen Reitwegen lässt sich auch “fest im Sattel sitzend” die Gegend erkunden und tierisch Spaß haben.
Nach dem Motto “ Zwei Millionen Jahre in zwei Stunden” ist man als Familie in der Wurzeralm NaturErlebnisWelt bestens unterhalten. Auf einer kinderwagentauglichen Themen-Rundwanderung umkreist man den Teichlboden, das größte Nieder- und Hochmoor der nördlichen Kalkalpen. Dabei fängt man an, die Entstehung des Hochgebirges der Alpen (eben vor zwei Millionen Jahren) zu begreifen. Kinder mit Forscherdrang begeistern sich für die Natur-Beobachtungs-Station. Außerdem warten speziell auf kindliche Bedürfnisse ausgelegte Erlebnisbereiche wie Barfußparcours, Riechköpfe, Wurzelmännchen, Klapptafel und Steckspiel – besser als jeder Freizeitpark! Tipp: Eine Almführung beim geprüften Almführer buchen!
Interessant zu wissen: Urwald Know-how!
Als Urwälder bezeichnet man jene Wälder, die sie seit der Wiederbewaldung nach der letzten Eiszeit vom Menschen komplett unberührt geblieben sind. Sie sind in Österreich selten, aber vorhanden. Neben wenigen anderen Regionen beinhaltet der Nationalpark Kalkalpen solche fantastischen “Urwaldreste”, in denen mächtige Baumriesen gedeihen. Durch die Außernutzungsstellung des Waldes entsteht außerdem ein sogenannter sekundärer Urwald!




Das Gesäuse für “kleine Mäuse”
Die Energie eines wahrhaftigen Kraftortes spürt man unvermittelt im Gesäuse. Die ungezähmten Flüsse Enns und Salza brausen am Fuße der schroffen Kalkfelsen entlang. Von diesem Sausen und Brausen am Gesäuseeingang rührt auch der Name her. Solch ein Wildwasser-Spektakel in intakten Naturflüssen kann man andernorts suchen gehen. Für den Wanderurlaub mit Kindern bietet sich an, sanfte Touren mit wilden Aussichten zu wählen:
- Mit der Gsengscharten-Runde – Haindlkarhütte erlebt man eine “klassische” Gesäusetour, nicht zuletzt, weil man inmitten der charakteristisch schroffen Gesäuseberge wandert. Ein neuer Steig macht den Gsengschartenweg sogar völlig autofrei begehbar.
- Das vielfältige Gesäuse bietet aber auch – man glaubt es kaum – tausendjährige Hochkultur: Auf den Admonter Literaturpfad kann man bereits die Nachwuchs-Literaten mitnehmen, zumal der aussichtsreiche Themenweg mit dem Buggy (und mit dem Rollstuhl) befahrbar ist. Man spaziert um das geschichtsträchtige Stift Admont (weltgrößte Klosterbibliothek und drei Museen!) und erfährt durch kurze Textschnipsel sowie beeindruckende mittelalterliche Illustrationen viel über eine längst vergangene Zeit.