Von A bis Z: Unser Langlauf-ABC für alle Wintersportbegeisterten
Langlaufen leicht gemacht
„Wer gehen kann, der kann auch langlaufen“. Wer diese Redensart kennt, weiß: Auch, wenn die Technik des Diagonalstils, mit ihrer anfänglich unkontrolliert scheinenden Arm-Beinbewegung, im ersten Augenblick an hektisches Gehen erinnert, ist Langlaufen gar nicht so mühelos, wie es scheint. Keine Sorge: Der Einstieg in den Langlaufsport gestaltet sich oft einfacher als beim Alpinskifahren.
Egal, ob Sie seit Jahren nicht mehr auf der Loipe gestanden sind oder als absoluter Neuling starten: Unser Langlauf ABC soll Ihren Einstieg in die Welt des Langlaufs erleichtern. Dabei werden Sie feststellen: Langlaufen hat durchaus seinen Reiz.
A wie Ausdauer & Aufwand
Langlaufen zählt zu den Ausdauersportarten. Im Durchschnitt ist die Wintersportdisziplin für das Herz-Kreislaufsystem weniger anstrengend als Laufen, aber etwas fordernder als Radfahren.
Langlaufen ist somit der ideale Sport für alle, die den Ausdauersport für sich entdeckt haben und ihre Grundlagenausdauer im Winter aufzubauen. Langlaufen ist zudem alles andere als eintönig: flache Loipen, abwechslungsreiche Rundkurse, herrliche Panoramaloipen oder anspruchsvolle Strecken sorgen für Abwechslung und Vielfalt bei der Ausübung. Außerdem ist Langlaufen eine der stressfreien Wintersportarten. Das Equipment ist leicht und bequem zu transportieren, die Loipen sind oft wenige Schritte von der Hoteltür entfernt und die Natur ist meist unberührt. Hier steht das Laufen-Wollen und nicht das Laufen-Müssen im Vordergrund.
B wie Bindung
Die zentrale Komponente des Nordischen Equipments ist zweifelsohne die Langlaufbindung. Diese spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Dynamik und Kraft vom Schuh über den Ski bis hin zum Schnee.
Innovative Technologien und moderne Materialien fließen in die Entwicklung neuer Bindungen ein, die speziell auf die Anforderungen von Sportlern aller Altersgruppen und Laufniveaus zugeschnitten sind. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass Langlaufbindungen leicht zu bedienen sind und eine intuitive Handhabung ermöglichen.
K wie Kleidung
Fürs Langlaufen eignet sich das bewährte „Zwiebelprinzip“, um sich an jede Witterung anzupassen. Die erste Schicht besteht dabei meist aus einer atmungsaktiven Sportunterwäsche, die Feuchtigkeit ableitet. Darauf folgen ein Funktions-Longsleeve, eine leichte Sporthose und eine winddichte Jacke mit Nässeschutz. Bei Kälteempfinden kann eine zusätzliche Weste oder leichte Daunenjacke getragen werden.
Damit das Loipen-Outfit komplett ist, sind eng anliegende, griffige Handschuhe, eine Mütze oder ein Stirnband, eine Sportbrille mit UV-Schutz und Sonnencreme mit ausreichend Lichtschutzfaktor die gewissen Extras.
L wie Loipen
Nicht zu lang und nicht zu anspruchsvoll sollte sie sein, die Langlaufstrecke für alle, die mit dem Langlaufen beginnen. Wer sich schon sicher fühlt auf zwei Brettern, kann sich gerne den anspruchsvollen Strecken mit kleinen Abfahrtspassagen stellen. Ein passables Loipennetz gehört mittlerweile zum obligatorischen Wintersportangebot, so gibt es in beinahe allen Alpenregionen ausgeschilderte Reviere für Nordic-Sportler.
P wie Pflege
Ohne Wachs kein Spaß – das gilt besonders beim Langlaufen. Platz, Skiaufnahme, Wachs und Bügeleisen. War’s das schon? Nicht ganz. Zum Wachsen der Langlaufski brauchen Sie auch eine Bürste und eine Abziehklinge, wie Sie sie auch zum Wachsen Ihrer Alpin- und Tourenski verwenden.
R wie Regeln
Damit Sie Ihr Langlauf-Erlebnis so richtig genießen können und keine Zusammenstöße verursachen, hat die FIS eine 10-Punkte-Liste an Verhaltensregeln ausgegeben, die jeder Langläufer zu befolgen hat:
- Rücksichtnahme auf die Anderen
- Markierungen und Hinweisschilder sowie die Laufrichtung beachten
- Auf Doppel- und Mehrfachspuren muss man stets in der rechten Spur laufen. Beim Lauf in der Gruppe einzeln hintereinander laufen
- Überholt werden darf rechts oder links, wobei der Überholte ausweichen sollte, sofern es gefahrlos möglich ist
- Bei Gegenverkehr weichen beide nach rechts aus.
- Auf die Stockführung achten. Beim Überholen oder Überholt werden die Stöcke eng am Körper führen
- Geschwindigkeit an die Streckenverhältnisse und an das persönliche Können anpassen. Bei Gefälle, schlechter Sicht oder hoher Verkehrsdichte entsprechend langsam und vorausschauend laufen und genügend Abstand nach vorne halten
- Die Loipe muss freigehalten werden. Bei Pausen oder Stürzen muss die Spur unverzüglich geräumt werden
- Bei Unfällen sind alle zur Hilfeleistung verpflichtet
- Zeugen und Beteiligte von Unfällen sind verpflichtet, ihre Personalien anzugeben
Blättern Sie im Winterglück
S wie Stöcke
Wie beim Tourengehen spielen auch beim Langlaufen die Stöcke eine entscheidende Rolle. Sie dienen der Balance und ermöglichen eine effiziente Kraftersparnis. Die Länge der Stöcke richtet sich nach der angewandten Technik. Beim Langlaufen, insbesondere beim Skating, sind längere Stöcke vorteilhaft, da sie das Abstoßen erleichtern und das Schwungholen, eine essenzielle Bewegung im Langlauf, unterstützen.
T wie Technik
Bevor man das Langlaufen erlernt, taucht stets die Frage auf: Welche Technik soll man anwenden und vor allem, welche ist einfacher? Unabhängig von Ihrer sportlichen Erfahrung wird empfohlen, zuerst die klassische Technik zu erlernen, um die Loipe und die Ausrüstung kennenzulernen. Eine vorherige Aufwärmphase ist dabei jedoch obligatorisch, auch beim Langlaufen!
W wie Wachs
Wie bei Alpinskiern erfordert auch die Pflege von Langlaufskiern besondere Aufmerksamkeit. Ein passendes Wachs auf den Laufflächen reduziert die Gleitreibung zwischen Ski und Schnee. Profis setzen hierbei auf spezielle Gleitwachse, die zwischen Heiß- und Kaltwachse differenziert werden. Während Heißwachse üblicherweise mit einem Bügeleisen aufgetragen werden, können Kaltwachse aufgesprüht oder aufgerieben werden. In der klassischen Disziplin kommt zusätzlich zum Gleitwachs Steigwachs zum Einsatz.